Sächsischer Investorentag 2024

Sächsischer Investorentag versammelt Wachstumskapitalgebende im Freistaat

Der Sächsische Investorentag bot Kapitalgebenden im Wachstumsbereich bereits zum dritten Mal in Folge einen exklusiven Einblick und Vernetzung mit führenden Köpfen der sächsischen Innovationslandschaft und deren Wachstumsunternehmen. Anhand ausgewählter Best-Practice-Beispiele sächsischer Unternehmen erlebten die Teilnehmenden, wieso Sachsen als Innovationsstandort für Investitionen in Wachstumsunternehmen attraktiv ist.

Veröffentlicht am: 18.06.2024

"Internationale Global Player entscheiden sich ebenso wie innovative Start-ups bewusst für Sachsen als bedeutenden Standort für Zukunftstechnologien. Das sächsische Innovationsökosystem bietet hier beste Voraussetzungen für ein starkes Wachstum"

Anna Christmann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Beauftragte der Bundesregierung für Digitales & Start-ups

Der Freistaat Sachsen - Wirtschafts- und Wachstumsstandort

In Auftakt-Impuls teilten Dr. Anna Christmann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Beauftragte der Bundesregierung für Digitales & Start-ups und Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, ihre Perspektive auf Sachsen und ansässige Unternehmen in Bezug auf Wirtschaft und Kapital.

Martin Dulig ging dabei insbesondere darauf ein, was Sachsen als Wirtschaftsstandort auszeichnet, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für Kapitalgebende in Sachsen gibt und warum sich die Investition in genau sächsische Wachstumsunternehmen lohnt.

"Statt über den Aufbau Ost zu sprechen, sollten wir unseren Vorsprung betonen. Mit grünem Wasserstoff, etwa von Sunfire, und der Entwicklung der Halbleiterindustrie eröffnen sich neue Wachstumsfelder."

Mit Blick auf 2030 wurde auch auf die sächsische Innovationsstrategie die Vision für die Innovationstätigkeit im Freistaat geteilt sowie wesentliche Meilensteine thematisiert, um mehr Wachstumsunternehmen am Standort zu entwickeln und zu etablieren:

"Ich möchte dass Sachsen 2030 zu den Top 5 Ländern im Wirtschaftswachstum gehört"

Dr. Anna Christmann führte ihrerseits aus, wie die Bundesregierung Start-ups, vor allem in der kapitalintensiven Wachstums- und Skalierungsphase, im Rahmen der Umsetzung der Start-up-Strategie unterstützt. Beispielsweise sollen Börsengänge von Start-ups leichter und flexibler werden. Auch Möglichkeiten seitens des Bundes zur Stärkung des etablierten Mittelstands wurden dabei thematisiert. 

Moderiert durch futureSAX Senior-Projektmanagerin Investorennetzwerk & Wachstumsfinanzierung Claudia Landrock gaben beide Referierende wertvolle Impulse zur Kernfrage, wie Sachsen eine größere und gestärkte Rolle beim Thema Wachstumskapital einnehmen und eine Weiterentwicklung gelingen kann.

"Von Start-ups getriebene Innovationen sind entscheidend, um die Wirtschaft zu beschleunigen, zu erneuern und den zukünftigen Wohlstand zu sichern."

Panel 1: Best Practice – Der sächsische Mittelstand: Erfolgreich durch Wachstumskapital

Wie starkes Wachstum sächsischer Unternehmen gelingen kann, zeigte im Anschluss exemplarisch Dirk Röhrborn, Co-Founder & CEO der Communardo Group und Vorsitzender des Präsidiums des Silicon Saxony e. V. aus Dresden

"Wir haben mit unserer ersten Idee mehrere Preise gewonnen, aber unser erstes Geschäftsmodell brachte uns fast in die Insolvenz. Daher haben wir unser Geschäftsmodell angepasst und reinvestiert, um schnell zu wachsen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, benötigen wir nun neues Kapital."

Das 2001 gegründete Unternehmen ist mit mehr als 300 Mitarbeitern führender IT-Spezialist mit Fokus auf Lösungen für Modern Work im deutschsprachigen Raum.
 

Nach Umsatzverdopplung mit starker Vision hoch hinaus

Daniel Herter, Managing Partner der PROM12 Management GmbH aus München, die seit knapp zwei Jahren in das Dresdner Unternehmen Communardo investiert sind, zeigte zum einen das Potenzial des Unternehmens auf, welches zum Investment führte. Außerdem wurde auf gemeinsam erreichte Meilensteine wie bspw. einer Umsatzverdoppelung seit Beginn der Beteiligung sowie auf die Vision für die kommenden Jahre geblickt.

Weitere Informationen zu den Finanzierungsanlässen der PROM12, Mehrwerten für die Unternehmen durch die Beteiligung sowie konkrete Einblicke in die Zusammenarbeit nach einem Investment sind im futureSAX-Interview mit Daniel Herter zu finden.

Enorme Chancen für Investoren durch Hidden Champions

Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, hob die Vielseitigkeit des Wirtschaftsstandorts Sachsen hervor. Er zeigte stellvertretend für die sächsische Unternehmenslandschaft auf, welche weiteren Hidden Champions es im Freistaat gibt, wie der sächsische Mittelstand geprägt ist und welche Chancen sich in Puncto Wachstum hierbei für Investoren ergeben. Die Wirtschaftsförderung Sachsen unterstützt sächsische Unternehmen insbesondere bei der überregionalen Bekanntheit durch Markterschließungen, Messeteilnahmen und Standortmarketing.

"Das ist auch was die Vielfalt hier in Sachsen ausmacht: Manche internationalisieren erst und wachsen dann. Sachsen ist bundesweit das Land mit der höchsten Forschungsdichte. Das ist das, was die Gründungslanschaft hier enorm befruchtet."

Etablierte Unternehmen erhalten neuen Wachstumsschub

Als Managing Director der NORD Holding sprach Andreas Bösenberg aus Private-Equity-Perspektive über die Gründe, den Blick immer wieder nach Sachsen zu richten und dort gezielt nach Wachstumsunternehmen mit Kapitalbedarf zu schauen:

"Sachsen bietet die ideale Kombination aus mittelständischen Unternehmen, die Nachfolger suchen und Unternehmen die Wachstum anstreben. Die Aufbruchstimmung zieht Investoren an, und die geschaffene Struktur ermöglicht es Unternehmen, zu wachsen. Trotz klassischer Herausforderungen unterstützen wir bei Skalierungsthemen, um diesen Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen."

Gemeinsam mit dem WMS Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen erwarb die NORD Holding 2020 die Mehrheit an Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG mit Sitz in Markranstädt. Seither unterstützen beide Gesellschafterinnen das weitere Wachstum und setzen die Buy-and-Build-Strategie fort. Weitere Einblicke über den Investitionsstandort Sachsen, sowie aktuelle Herausforderungen bei der Kapitalakquise, sind im futureSAX-Interview mit Andreas Bösenberg zu finden.

Ergänzt wurde dieser Blickwinkel durch die Panel-Moderatorin und Managing Director der HQ Capital GmbH Britta Lindhorst. Sie ging auf aktuelle Entwicklungen im Private Equity Umfeld ein und machte deutlich, dass insbesondere im Small-Market-Segment eine Belebung des Transaktionsgeschäfts erkennbar ist.

Panel 2: Best Practice – Die sächsische Forschungslandschaft als Wiege erfolgreicher DeepTech-Unternehmen

Im zweiten Panel lag der Fokus auf Best Practice-Beispielen sächsischer Scale-ups, die sich im Bereich Deep-Tech von einstigen Forschungsausgründungen zu erfolgreichen Wachstumsunternehmen entwickelt haben. Stefan Fraedrich, Founder & CTO der anvajo GmbH aus Dresden zeigte auf, wie die Ausgründung und Skalierung des LifeScience Unternehmens auf 70 Mitarbeiter in den letzten Jahren gelungen ist und welche Rolle dabei Kapitalgebende spielten.

"Vor acht Jahren begann unser steiniger Weg als klassisches Spin-Off. Wir suchten schnell nach Investoren und expandierten rasch international, wodurch wir es versäumten, hier in Sachsen ein starkes Netzwerk aufzubauen. Viel zu viele unserer Ideen verschwinden in der Schublade. Obwohl wir weltweit führende Forschung betreiben, gelingt es uns nicht, diese erfolgreich zu vermarkten.

Aus unseren Investitionen haben wir wichtige Lehren gezogen, insbesondere durch unsere Erfahrungen in Amerika. Dort ist der Ansatz anders: sehr produktgetrieben, was dazu führte, dass wir in diese Richtung und in unser Team investiert haben."

Herausforderungen und Chancen von Hardware-Start-ups


Dr. Georg Püschel, Co-Founder der Wandelbots GmbH, ebenfalls aus Dresden, erläuterte daneben, worin die Herausforderungen, aber auch Chancen von Hardwareunternehmen beim Thema Wachstum liegen. Er gab tiefgehende Einblicke, wie die Anpassung des Geschäftsmodells Wandelbots bei der Skalierung geholfen hat. Auch stellte er klar, warum Wachstum am sächsischen Standort bei gleichzeitiger Internationalisierung keinen Widerspruch darstellt:

"Umstrukturierungen sind notwendig und oft schmerzhaft. Wir raten dazu, die Sicherheit zu verlassen und sich auf Investoren einzulassen, denen man vertraut. Haben Sie keine Angst vor amerikanischen Investoren."

Universitätsausgründungen als zentraler Standortvorteil

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Professor für Innovations- und Technologiemanagement an der Technischen Universität Dresden, der das Panel moderierte, ergänzte

"Es gibt keine andere Universität, die wie die TU Dresden über die letzten Jahre um 20 Plätze im Uni-Ranking aufgestiegen ist."

Diese Perspektiven wurden aus der Sicht von Dr. Isabelle Canu, Partner des Green European Tech Fund aus Berlin ergänzt, die seit über 25 Jahren eng mit Sachsen und den einzelnen Akteuren verbunden ist. Sie hob dabei hervor, wie Kapitalgebende vom sächsischen Forschungsland profitieren können und welche Chancen sich auch im Kontext des Impact Investings hierbei ergeben.

"Der Forschungsstandort Sachsen, mit seiner Dichte und Qualität der Forschung ist exzellent. Die Clusterstärke in dieser Region ist besonders bemerkenswert. Der Accelerator der HHL und der SprinD in Leipzig sind wichtige Initiativen, die auch finanziell unterstützen. Besonders erwähnenswert sind die zwei Großforschungszentren in den Bereichen Astrophysik und Chemie, die herausragende Arbeit leisten."

Matchmaking mit wachstumsträchtigen sächsischen Wachstumsunternehmen

Teilnehmende Kapitalgebende profitierten gleich mehrfach. Einmal von der umfassende Expertise und Erfahrung ihrer jeweiligen Table Captains, als auch von den zahlreichen Austauschmöglichkeiten mit Unternehmer/-innen und führenden Köpfen aus Politik und Verwaltung. Hierbei boten die spannenden Panels eine gute Basis für intensive Gespräche, die sich nach dem geschmackvollen Dinner in mehreren Gängen, mit zunehmender Dämmerung auf die wunderschöne Südterasse des Schlosses Albrechtsberg verlagerten. Zahlreiche Kapitalgebende nutzen den Besuch in Dresden, um am Folgetag mit über 1.000 weiteren Akteuren im Rahmen der Sächsischen Innovationskonferenz #InnovationmadeinSaxony zu feiern, sowie im Rahmen eines exklusiven Matchmakings für Kapitalgebende im Wachstumsbereich vorab über futureSAX vereinbarte individuelle Gespräche mit sächsischen Wachstumsunternehmen zu führen.

 

Die besten Investment-Cases aus Sachsen

Für interessierte Kapitalgebende bietet sich im Rahmen der 27. Sächsischen Investoren Roadshow am 19. September 2024 in Berlin die nächste Möglichkeit, die neusten, vielversprechende Investment Cases aus den Phasen Pre-Seed bis Series A kennenzulernen und somit bereits einen frühen Einblick in die nächsten potenziellen Wachstumsunternehmen zu erlangen.

Treffen Sie das Who-is-Who der sächsischen Business-Angel-Szene

Ein weiteres Highlight steht am 7. November 2024 in Chemnitz an:

Der zweite Sächsische Business Angel Tag 2024.

Hierzu lädt futureSAX Privatkapitalgebende aus ganz Sachsen und darüber hinaus ein. Doch auch regionale institutionelle Kapitalgeber sind herzlich zum vorab stattfindenden Netzwerk-Treffen eingeladen.

Community First

Im Zentrum der gemeinsamen Veranstaltung steht der Erfahrungsaustausch zwischen Kapitalgeberinstitutionen, angehenden und erfahrenen Business Angels.

Impulse mit erfolgsträchtigen Best-Practices rund um das Thema Start-up-Investment, unterschiedliche Workshops für neue und erfahrene Angels, sowie das Pitching innovativer, neuer Start-ups bilden den Rahmen dieser vielseitigen Veranstaltung.

Ihre Ansprechpartnerin bei futureSAX

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Claudia Landrock

Senior Projektmanagerin

Investorennetzwerk & Wachstumsfinanzierung

(In Elternzeit)

Menschen miteinander vernetzen – das begeistert Claudia Landrock. Bevor die gebürtige Zwickauerin ihr Bachelor-Studium in Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden absolvierte, sammelte sie ein Jahr als Au Pair in Australien und Frankreich Auslandserfahrung. Einem mehrmonatigen Praktikum in den USA folgte ihr Master-Studium in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg. Im Anschluss unterstützte und begleitete sie im Innovations- und Gründungszentrum in Regensburg technologieorientierte Gründungen und digitale Start-ups von der ersten Idee bis zur Finanzierungsrunde und entwickelte das regionale Gründungsökosystem mit weiter. 

Die Faszination für Innovation und Gründung wurzelt auch in ihrem studentischen Engagement bei „enactus Regensburg“. Nach wie vor unterstützt sie ehrenamtlich junge Gründungsprojekte als Mentorin bei StartUP Teens und setzt sich zudem als Vorsitzende der AG Start-up Förderung bei einem digitalpolitischen Verein für bessere Bedingungen für Start-ups auf Bundesebene ein.

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