Sächsischer Business Angel Tag 2024
Sächsischer Business Angel Tag vereint die Sächsische Business Angel Community
Rund 90 potenzielle und aktive Business Angels sowie vielversprechende Start-ups trafen sich am 7. November 2024 zum Sächsischen Business Angel Tag 2024 in Dresden. Mit spannenden Panels, praxisorientierten Workshops und einer inspirierenden Pitch-Session bot der Tag zahlreiche Impulse für Investitionen in innovative Ideen. Ein echtes Highlight für alle, die die sächsische Gründungslandschaft aktiv mitgestalten möchten!
Veröffentlichungsdatum: 7. November 2024
Eröffnung und Panel zur Business Angel Community in Deutschland und Sachsen
Der Sächsische Business Angel Tag 2024 begann mit einer herzlichen Eröffnung durch Marco Schnell, Projektmanager der futureSAX GmbH und Organisator des Events. Anschließend erläuterte Jessica Lietze, Senior Projektmanagerin bei futureSAX, das die Rolle von futureSAX in der Förderung des regionalen Innovationsökosystems. Die neue Geschäftsführerin von futureSAX, Susanne Stump gab einen Einblick in die Weiterentwicklung der Organisation.
Thomas Kralinski, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), Matthias Helfrich, Geschäftsführer der MGH Beratungs- und Beteiligungs-GmbH, und Cornelia Jahnel, Vorständin des Business Angels Mitteldeutschland e.V. (BAM!), diskutierten im Eröffnungspanel die Dynamik der Investorenlandschaft 2024 deutschland- und sachsenweit. Matthias Helfrich gab einen Überblick über bedeutende Investmenttrends und die aktuellen Herausforderungen, insbesondere die Auswirkungen wirtschaftlicher Unsicherheiten auf die Strategien der Business Angels. Thomas Kralinski hob hervor, wie wertvoll eine aktive Business Angel Kultur für Sachsen sei, um innovative Technologien und Geschäftsmodelle gezielt zu fördern und den Standort nachhaltig zu stärken. Cornelia Jahnel unterstrich die Rolle des neu gegründeten Business Angel Vereins Mitteldeutschland als Plattform für Austausch und gemeinschaftliche Projekte zwischen Business Angels.
Sächsische Best Practices: Vom Unternehmer zum Business Angel
Im ersten Highlight-Panel des Tages sprach Dr. Wolfram Drescher, Geschäftsführer von Blue Wonder Ventures GmbH und Venture Partner bei Spacewalk VC, Target Partners VC und MIG AG mit Philipp Hahn, Geschäftsführer der EnaDyne GmbH, unter der Moderation von Matthias Helfrich, Business Angel des Jahres 2021 und Geschäftsführer der MGH Beratungs- und Beteiligungs-GmbH, über ihren Weg vom Unternehmer zum Business Angel und Venture Partner.
Mit einer beeindruckenden Bilanz von vier erfolgreichen Exits in Sachsen, zuletzt mit der Siltectra GmbH an Infineon, schuf Drescher nicht nur innovative Technologien, sondern auch eine nachhaltige Basis für die lokale High-Tech-Branche. Auf die Frage, warum er vom Unternehmer zum Business Angel und Venture Partner wurde, erklärte Drescher, dass ihn die Begeisterung für Deep-Tech-Innovationen und die Zusammenarbeit mit talentierten Teams antreibe. Heute ist er als Venture Partner für MIG AG, Target Partners und Spacewalk VC tätig und hat über 15 Investitionen getätigt, überwiegend in Deep-Tech-Bereiche wie Telekommunikation und IoT.
Philipp Hahn schilderte, wie wichtig ihm als Business Angel der Faktor Netzwerk ist und betonte, dass Angels neben Kapital auch relevante Branchenkenntnisse und Kontakte einbringen müssen. Dies sei besonders entscheidend bei ihrem gemeinsamen Projekt EnaDyne, in das Drescher 2021 investierte und das sich auf neuartige Energietechnologien spezialisiert hat. EnaDyne ist ein Paradebeispiel dafür, wie strategische Partnerschaften zwischen Start-ups und Business Angels nicht nur finanzielle Ressourcen, sondern auch ein Wissenstransfer bieten können, der den Erfolg maßgeblich fördert.
Erfolgreiche Ausgründungen aus der Wissenschaft
Ein Höhepunkt des Tages war das Panel „Aus dem Labor auf jeden Bildschirm: Erfolgreiche Ausgründungen aus der Wissenschaft“. Es gab Einblicke in den Weg von wissenschaftlichen Projekten bis hin zur Marktreife. Moderatorin Susanne Stump, brachte zwei herausragende Experten der Technologieförderung zusammen: Prof. Dr. Dr. Karl Leo, Direktor und Institutsleiter am Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials der TU Dresden, und Dr. Jan Blochwitz-Nimoth, Geschäftsführer der beeOLED GmbH in Dresden.
Prof. Dr. Dr. Karl Leo, Mentor und Unterstützer von mehr als zehn erfolgreichen Ausgründungen an der TU Dresden, erläuterte, wie sich das Potenzial eines Forschungsprojekts bereits frühzeitig für eine Ausgründung erkennen lässt und welche Schritte für einen erfolgreichen Start entscheidend sind. Er betonte, dass vor allem technologische Innovationen ohne frühzeitige betriebswirtschaftliche Expertise schwer Marktreife erreichen. Sein Blick auf die Rolle von Business Angels in der Frühphase von Projekten war klar: Bereits vor der offiziellen Gründung könnten sie entscheidend zur Entwicklung beitragen.
Dr. Blochwitz-Nimoth, der 2001 gemeinsam mit Prof. Leo das Unternehmen Novaled gründete und 2013 erfolgreich an Samsung verkaufte, berichtete von seinen Erfahrungen bei beeOLED, das sich kürzlich eine Serie-A-Finanzierung von 13,3 Millionen Euro sicherte.
Als CEO und Investor von beeOLED bringt Blochwitz-Nimoth wertvolle Einblicke in die Herausforderungen der Skalierung wissenschaftlicher Projekte mit. Er erklärte, dass neben Kapital auch Marktkenntnis und betriebswirtschaftliche Expertise essenziell seien, um tiefgehende technologische Entwicklungen marktfähig zu machen.
"Es ist entscheidend, dass man etwas vorzeigen kann. Das ist wirksamer als schöne Charts."
Prof. Karl Leo, Direktor & Institutsleiter, Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials, Technische Universität Dresden
Sächsisches Kapitalgeber-Netzwerktreffen
Das Netzwerktreffen regionaler Kapitalgeberinstitutionen bringt Austausch auf Augenhöhe
Wie nehmen Banken und Beteiligungsgesellschaften die aktuelle Wirtschaftsflaute wahr? Wann sollte eine Bank anfangen, die Geschäftsbeziehung mit einem Startup zu suchen und weshalb? Welche Synergien können sich aus der Kooperation aus Eigen- und Fremdkapitalgebenden Kapitalinstitutionen ergeben, von denen beide Seiten profitieren? Diese und viele andere Fragen diskutierten die beiden Panelgäste beim Treffen des Netzwerks Sächsischen Kapitalgeberinstitutionen Thomas Scholz, Leiter des Firmenkundenbereichs der Deutsche Bank AG in Dresden und Ivo Harzdorf, Geschäftsführer der SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH, Chemnitz.
Ein anschließender Austausch über diese verschiedenen Themen von Vertretern aus Banken, Sparkassen und institutionellen Kapitalgebern rundete das Netzwerktreffen ab. Ziel war es, Kontakte aufzubauen, von der die Beteiligten auf der Arbeitsebene profitieren können.
Sachsens aktuelle Investment Cases: branchen- und technologieoffen
Der letzte Teil des Bühnenprogramms war die Pitch-Session, bei der sich sechs sächsische Start-ups den anwesenden Privatkapitalgebenden präsentierten. In Folgegesprächen im Ausstellungsbereich im Anschluss erfolgte der Austausch mit potenziellen Investoren. Die Start-ups wurden im Vorfeld durch einen Pitch-Workshop von futureSAX geprüft und für die Veranstaltung qualifiziert.
Folgende Start-ups stellten ihre Geschäftsmodelle vor:
- CCM-Concepts GmbH | Plauen | Energie/ Umwelt
Innovativen Dämmstoff für Neubau und Sanierung - Clover Optimization GmbH | Dresden | Informations- / Kommunikationstechnologie / Software
Interaktiver Touren- und Beladeplanung - EVASIVE ROBOTICS | Dresden | Informations- / Kommunikationstechnologie / Software
Steuerung von Multi-Roboter Anlagen - noah:ENERGY GmbH | Leipzig | Informations- / Kommunikationstechnologie / Software
Digitale Plattform zur Gewährleistung von Effizienz und Nachhaltigkeit in Gebäuden - Onsai GmbH | Leipzig | Dienstleistungen / Services
Sprachbasierte KI für smarte Hotellerie - plasmotion GmbH | Chemnitz | Maschinen- / Anlagenbau
Innovative Oberflächenbearbeitung von Metallen
Kommende Veranstaltungen für Kapitalgebende
Ihr Ansprechpartner bei futureSAX
Marco Schnell
Projektmanager
Kapitaltransfer: Business Angel
Abwechslungsreichtum - steht über der Vita des ehemaligen Bankers. Denn nach einer Zusatzausbildung in den kreativen Künsten in Südafrika machte sich Marco Schnell als Kreativ-Trainer in Mecklenburg selbstständig. Weitere Auslandserfahrungen sammelte er später in zweijährigen interkulturellen Studien in Argentinien und Chile. Sein Interesse an fremden Kulturen und Sprachen, sowie dem Verbinden von Menschen führte ihn danach zurück nach Deutschland, wo er als Projektmanager einen Verein in der Zusammenführung von Flüchtlingsfamilien auf europäischer Ebene unterstützte.
Aus privaten Gründen zog es ihn im Anschluss nach Leipzig. Hier kam er in Kontakt mit der sächsischen Start-up-Welt. Mit seinen kommunikativen Fähigkeiten war der Brückenbauer in drei Start-ups abwechselnd für Kommunikation, Vertrieb, HR und Business Development verantwortlich, bevor er seine letzte Position als Head of Marketing aufnahm.
Sportlichen Ausgleich bieten ihm abwechselnd die Boulderwand, das Schwimmbecken, das Fahrrad und für den Fingersport: sein Klavier.