
Tabea-Elice Hantsche
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Mit künstlicher Intelligenz und Natural Language Processing analysiert das Dresdner Start-up T2K – Text 2 Knowledge Texte, um sie intelligenten Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Damit wurde Martin Rosenbusch und sein Team für den Sächsischen Gründerpreis 2020 nominiert. Im futureSAX-Alumni-Interview spricht er über die Lücke, die er mit der Software schließt.
futureSAX: Bitte beschreiben Sie Ihre Innovation.
Martin Rosenbusch: Texte sind der wichtigste Wissensspeicher der Menschheit. Im digitalen Zeitalter sind sie online verfügbar, in großen Datenbanken gesammelt oder auf Laufwerken gespeichert. Menschen wissen, wie sie mit Texten umgehen müssen. Maschinen und Computer leider nicht. T2K verbindet daher Künstliche Intelligenz und Natural Language Processing, um das in Texten enthaltene Wissen automatisch und schnell zugänglich zu machen und schließt damit die Lücke zwischen dem rasant wachsenden Forschungsfeld KI und der noch sehr geringen Anwendung der Forschungsergebnisse in der Praxis.
T2K entwickelt eine Software (SaaS), die einen textbasierten kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) implementiert: von der Sprachverbesserung und -analyse, über die semantische Durchsuchbarkeit von Textdaten bis hin zur Extraktion von Markt-Insights aus Texten. Ziel ist es, sprachtechnologisch international führend zu werden und Computern das Wissen aus Texten für intelligente Anwendungen zur Verfügung zu stellen.
futureSAX: Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen? Was war der Auslöser?
Martin Rosenbusch: Die Idee für das Projekt ist aus einer in fast jedem Unternehmen auftretenden Situation heraus geboren worden. Eine über Jahre gewachsenen Datenbank mit vielen textuellen Produktbeschreibungen war unbenutzbar geworden, da die Texte nicht ausreichend analysiert wurden. Texte waren unvollständig, mehrfach vorhanden, nicht oder schwer zu durchsuchen und für einen Produktiveinsatz kaum noch zu verwenden. Mittels NLP und AI konnten wir das Problem der semantischen Durchsuchbarkeit und Wissensrepäsentation lösen. Und es entwickelte sich daraus die Idee für T2K – Text2Knowledge.
„Gründer sollten sich unbedingt an professionell organisierten Wettbewerben beteiligen, um die eigenen Idee zu validieren und Feedback zu erhalten.”
Martin Rosenbusch, CEO von T2K - Text2Knowledge
futureSAX: Hat der Ort der Start-up-Gründung eine wichtige Rolle gespielt, oder würden Sie eher sagen, dass Sie ortsunabhängig sind?
Martin Rosenbusch: Der Ort der Gründung war für uns sehr wichtig, da wir ohne die Unterstützung des Saxeed Gründernetzwerkes aus Freiberg das Exist-Gründersipendium nicht hätten einwerben und folglich die ersten fundamentalen Schritte zum Produkt und in den Markt nicht hätten gehen können. Ebenso sehen wir Instrumente wie das SAB-Technologiegründerstipendium oder die Innovationsförderung der Stadt Dresden als zentrale Erfolgsfaktoren an, ohne die der Markteintritt und die Produktentwicklung nicht möglich wären.
futureSAX: Was war der beste Rat, den Sie je erhalten haben?
Martin Rosenbusch: Vom Markt her denken und trotzdem auf die Einzigartigkeit und Skalierbarkeit des Produktes achten.
futureSAX: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würdest du anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Martin Rosenbusch: Lasst die Idee reifen und überarbeitet euren Businessplan mehrfach. Lasst die Idee bewerten und diskutiert sie mit Mentoren und potenziellen Kunden. Produkte sollten sich am Bedarf orientieren. Bleibt hartnäckig, denn dies ist ein Schlüsselerfolgsfaktor.
futureSAX: Warum sollten (angehende) Gründer an Wettbewerben wie dem Sächsischen Gründerpreis teilnehmen?
Martin Rosenbusch: Gründer sollten sich unbedingt an professionell organisierten Wettbewerben beteiligen, um die eigenen Idee zu validieren und Feedback zu erhalten. Daneben ist es immer wichtig, sich wirkungsvoll präsentieren zu können, dies stetig zu üben und die eigene Idee verteidigen zu können. Und selbstverständlich hilft jedem Gründer die erhöhte Sichtbarkeit und das Networking, um den Schritt von der Idee zum Markterfolg gehen zu können. Und mit etwas Glück gewinnt man auch den Wettbewerb ;)
futureSAX: Worauf dürfen wir uns mittelfristig von euch freuen?
Martin Rosenbusch: In den nächsten Schritten (2020) testen wir unsere Technologien und Produkte mit Pilotkunden. Außerdem möchten wir unsere Technologien durch ein Softwarepatent schützen. 2021 bringt wesentliche technologische Durchbrüche für T2K. Es wird das nachweisbar beste deutsche Sprachanalyse-Tool für Rechtschreibung, Grammatik und Wissensextraktion releast. Daneben präsentieren wir die erste Version der T2K Suite, die von der Erstellung von Texten über deren Bewertung, die Messung der Rezeption, des Markterfolges, der Positionierung im Markt bis hin zur Extraktion von Marktdaten und zur Darstellung von Markt-Insights einen vollständigen textbasierten Wissens-Workflow abbildet. Zu guter Letzt werden wir ein Projekt zur erstmaligen Umsetzung der Vereinfachung von Texten und Sprache in Software initiieren.
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