futureSAX-Alumni-Interview mit Marcus Rehwald
„Fangt an, geht ein Risiko ein und hört auf den Rat von erfahreneren Menschen"
futureSAX-Alumni-Interview mit Marcus Rehwald, Co-Gründer und Geschäftsführer eCovery GmbH
Die konventionelle Physiotherapie ist meist nicht ausreichend, um den Patienten eine volle Genesung zu ermöglichen. Dazu müssen diese auch zu Hause die Übungen, die Ihnen der Physiotherapeut in den Sitzungen zeigt, wiederholen. Derzeit besteht hier allerdings noch keine Möglichkeit des Monitorings – weder für den Patienten, noch für den Therapeuten. Diesem Problem möchte das Team um Co- Gründer Marc Rehwald entgegenwirken. Mit einer sensorgestützten App die mittels Anleitung und Kontrolle dem Patienten zu Hause hilft, die Übungen richtig auszuführen. Wir haben mit dem Co-Gründer und futureSAX-Alumni über die Teilnahme am Sächsischen Gründerpreis und die nächsten Schritte gesprochen.
futureSAX: Bitte beschreibe deine/eure Innovation in einem Satz.
Marcus Rehwald: eCovery ist der Physiotherapeut für die Hosentasche, der Patienten sichere, sensorgestützte Therapieübungen Zuhause ermöglicht und sie während ihrer Genesung begleitet.
futureSAX: Wie seid ihr auf den Gedanken gekommen? Was war der Auslöser?
Marcus Rehwald: Der Ausgangspunkt für die Entwicklung unserer Therapielösung waren Studien und Forschungen an der Universitätsklinik Leipzig. Im Rahmen der Forschung hat sich gezeigt, dass viele Patienten keine adäquate postoperative Physiotherapie erhalten und dass diese Patienten ein schlechteres Outcome in Hinblick auf die Gelenkfunktion aufweisen. Gleichzeitig hat sich bei einer Subpopulation von Patienten mit zeitnaher und individuell angeleiteter Physiotherapie gezeigt, dass unter diesen Bedingungen sehr gute Ergebnisse erreicht werden konnten. Das war für uns der Anstoß, der Sache genauer auf den Grund zu gehen und für Patienten eine Lösung zu entwickeln, die es ihnen ermöglicht, zusätzlich zur klassischen Physiotherapie Zuhause selbst zu ihrer Genesung beizutragen und damit schneller sowie nachhaltiger gesund zu werden.
futureSAX: Hat der Ort der Startup-Gründung eine wichtige Rolle gespielt, oder würdest du/ ihr eher sagen, dass ihr ortsunabhängig seid?
Marcus Rehwald: Für uns war der Ort der Gründung wichtig, weil bisher das gesamte Team aus Leipzig stammt und damit die Zusammenarbeit erheblich vereinfacht wird. Natürlich gibt es aber auch gute Tools, die eine standortübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen. Wir machen trotzdem die Erfahrung, dass es hilft, möglichst viel Zeit zusammen an einem Ort zu sein. Leipzig ist für uns der ideale Gründungsort, weil wir hier mit Angeboten wie dem SpinLab in einer sehr gründerfreundlichen Umgebung arbeiten, die Fördermöglichkeiten der Stadt und des Freistaates haben und in Leipzig viele kluge Köpfe unterwegs sind.
futureSAX: Was war der beste Rat, den du/ ihr je erhalten hast/habt?
Marcus Rehwald: Mir hat mal jemand gesagt, dass man von jedem Menschen etwas lernen kann. Das versuche ich mir immer wieder in Erinnerung zu rufen und mich in möglichst vielen Situationen zu fragen: „Was kann ich von meinem Gegenüber lernen?“
futureSAX: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würdest du anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Marcus Rehwald: Fangt an, geht ein Risiko ein und hört auf den Rat von erfahreneren Menschen, ohne den eigenen Weg aus den Augen zu verlieren.
futureSAX: Warum sollten (angehende) Gründer an Wettbewerben wie dem Sächsischen Gründerpreis teilnehmen?
Marcus Rehwald: Weil diese Wettbewerbe eine gute Möglichkeit sind, das eigene Geschäftsmodell zu präsentieren, Feedback zu bekommen und die Sichtbarkeit für die eigene Lösung zu erhöhen. Selbstverständlich ist auch das Preisgeld für ein Start-up interessant, um weitere Ideen umsetzen zu können.
futureSAX: Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?
Marcus Rehwald: Für uns steht gerade unmittelbar die GmbH-Gründung und eine Studie an der Universität Leipzig bevor. Parallel arbeiten wir mit Hochdruck an der nächsten Funktion unseres Produktes und bereiten eine erste Finanzierungsrunde vor.
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