futureSAX-Interview Luca Röhrborn, Hyper Boom

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„Die Übung macht den Meister!“

futureSAX-NextGen-Interview mit Luca Röhrborn, Gründer von Hyper Boom

 

Seinen ersten Pitch hielt er bei der futureSAX-Innovationskonferenz 2019. Darauf bereitete sich Luca Röhrborn akribisch vor und überlies nichts dem Zufall. Und doch lief nicht alles nach Plan. Im futureSAX-NextGen-Interview erinnert er sich an den Pitch zurück.

futureSAX: Luca stelle dich bitte einmal kurz vor! Wer bist du und was machst du?

Luca Röhrborn: Mein Name ist Luca Röhrborn, ich komme aus Dresden und studiere aktuell Wirtschaftsingenieurwesen in Berlin. Neben dem Studium bin ich der Gründer von Hyper Boom. Wir entwickeln als Team Software-Lösungen mit Social Media Bezug für Onlineshops. In den letzten zwei Jahren habe ich vom Handel auf Ebay bis zum eigenen profitablen Onlineshop so ziemlich alles im E-Commerce gemacht. Während des Abis habe ich mit zwei Freunden und einem kleinen Team von Entwicklern an einer Micro-Influencer-Plattform für die Gastronomie gearbeitet. Die Idee hat sich Anfang 2020 mit Corona zerschlagen, woraus dann Hyper Boom entstanden ist.

futureSAX: Mit dem Format NextGenPower-Konkret bietet futureSAX den Jugendlichen einen regelmäßigen Einblick in den unternehmerischen Alltag und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Gründenden, UnternehmerInnen bzw. mit ExpertInnen.
Bei der kommenden Session bist du als Impulsgeber zum Thema „Pitch deine Idee!“ dabei.
Wie lang liegt dein erster Pitch zurück und was lief gut oder schlecht?

Luca Röhrborn: Mein erster wirklicher Pitch, vor mehr als nur einer Person, war 2019 zur Innovationskonferenz von futureSAX. Rückblickend war das eine super Erfahrung, ich kann mich bis heute noch daran erinnern, wie ich in der Woche zuvor täglich meinen Pitch geübt habe. „Meinen Text und die Abläufe habe ich so lange und oft wiederholt, bis sie mir in Fleisch und Blut übergegangen sind.“ Die harte Arbeit hat sich schließlich ausgezahlt, denn bei der finalen Präsentation ist nicht alles wie geplant verlaufen. Als ich auf der Bühne vor dem gesamten Publikum stand, musste ich feststellen, dass meine Präsentation nicht funktioniert hat. Glücklicherweise konnte ich meinen Pitch (und das würde ich jedem raten) ohne meine Präsentation und habe diesen einfach frei gehalten. Später wurde mir berichtet, dass der Ausfall meiner Präsentation keine negativen Auswirkungen auf die Wirkung meines Pitches hatte. Nochmal Glück gehabt!

futureSAX: Nun ist das Thema Pitchen bereits in vielen Köpfen als fester Bestandteil einer Unternehmensgründung verankert und eingeplant.
Eine klare Formel, wie der Pitch zum „“Erfolg führt, gibt es allerdings nicht.
Wie bereitest Du deinen Pitch vor und was hat sich im Laufe der Zeit bewährt?

Luca Röhrborn: Wenn ich mich auf einen öffentlichen Pitch vorbereite, überlege ich mir als erstes, wer meine Zuhörer sind, was es für eine Veranstaltung ist, welche Erwartungen das Publikum hat und welche technischen Möglichkeiten mir zur Verfügung stehen. Denn diese Faktoren haben einen starken Einfluss darauf, wie du deinen Pitch am besten strukturierst. Wenn du einen Beamer hast, solltest du eine einfache Präsentation nutzen, um gesagtes zu unterstreichen. Wenn das Publikum potenzielle Kunden sind, musst du über andere Dinge sprechen, als wenn es eine Gruppe von Investoren ist. Sollte es sich um eine größere Veranstaltung handelt, spielt auch das „Wann?“ eine große Rolle. Hattest du schon viele Redner vor dir, ist das Publikum sehr wahrscheinlich ausgelaugt – dann musst du Sie aufwecken und mehr Elan in deinen Pitch legen! Wenn ich mir zu den gegebenen Rahmenbedingungen einen Überblick verschafft habe, beginne ich damit die Message meines Pitches zu formulieren und den Pitch zu verschriftlichen.
Für mich hat es sich bewährt den Pitch zumindest einmal schriftlich festzuhalten und dann jemanden vorzutragen. Damit stellest du sicher, dass du den Pitch einmal richtig durchdacht und so formuliert hast, dass er für jeden verständlich ist. Mit dem Feedback deines Zuhörers kannst du dann deinen Pitch weiter verbessern.

futureSAX: Durch die aktuelle Pandemie ist der Pitch vor Ort deutlich schwieriger wenn nicht gar unmöglich.
Welche Chancen bzw. Risiken siehst Du bei einem Pitch am Telefon oder per Videocall?

Luca Röhrborn: Der virtuelle Pitch ist immer ein kleines bisschen schwieriger, da es deutlich schwerer ist Emotionen zu transportieren. Was ich jedem empfehlen würde ist, den Pitch im Videocall dem am Telefon vorzuziehen, da das Video zumindest den Transport einiger Emotionen und Gesten ermöglicht. Wichtig dabei ist eine stabile Internetverbindung, ein gutes Mikrofon sowie eine ordentliche Kamera, damit es angenehm ist dir zuzuhören bzw. zuzusehen. Die Chance des virtuellen Pitches liegt vor allem darin, dass du dich mit Personen aus anderen Städten oder sogar Ländern vernetzen kannst, was offline nur sehr schwer möglich wäre.

Meinen Text und die Abläufe habe ich so lange und oft wiederholt, bis sie mir in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Luca Röhrborn, Gründer von Hyper Boom

futureSAX: Eine letzte Frage. Du triffst dein jüngeres Ich vor dem oben genannten ersten Pitch. Was würdest Du ihm raten?

Luca Röhrborn: Ich würde meinem jüngeren Ich raten, wirklich jede Chance zu nutzen, um zu pitchen. Die Übung macht den Meister!

futureSAX: Luca, vielen Dank für den kurzen Einblick. Wir sind schon ganz gespannt auf Dich und freuen uns auf den Erfahrungsaustausch beim nächsten NextGenPower-Konkret: Jugendliche pitchen ihre Idee!

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