futureSAX-Interview Katrin Dunker GlobalFoundries
„Ich ermutige, coache und bringe die richtigen Menschen zusammen.“
futureSAX-Interview mit Katrin Dunker, Managerin Organizational Transformation & Innovation bei GlobalFoundries Dresden
Wie stärkt man die im Unternehmen gebündelte Kompetenz, um die guten Ideen kreativer Angestellter den notwendigen Nährboden zur Verfügung zu stellen? Katrin Dunker ist genau dafür zuständig. Im futureSAX-Interview gibt sie Einblicke in ihren Arbeitsalltag.
futureSAX: Frau Dunker, Sie sind Managerin für Transformation & Innovation bei GlobalFoundries. Wie begeistern Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, aktiv Innovationen im Unternehmen voranzutreiben?
Katrin Dunker: Nach meiner Erfahrung gibt es im Techniker- und Ingenieursumfeld viele Kolleginnen und Kollegen, die immer wieder großartige, innovative Ideen haben und sich dafür ganz von selbst begeistern. Die Frage ist aus meiner Sicht eher, wie wir für solche kreativen Köpfe das Umfeld schaffen können und ihnen Unterstützung bieten, damit zumindest einige dieser Ideen in Pilotprojekten ausprobiert werden können. Im Falle von GlobalFoundries Dresden versuchen wir das unter anderem über unsere GF-Garagenprojekte.
futureSAX: Ab wann kann Ihrer Meinung nach bei einem neuen Produkt, einer neuen Dienstleistung oder einem neuen Prozess von einer Innovation gesprochen werden? Welche Anforderungen müssen dabei erfüllt werden?
Katrin Dunker: Eine Innovation ist aus meiner Sicht erst erreicht, wenn eine kreative Idee im wirklichen Leben etwas verändert. Das kann auch erstmal in einer Pilotanwendung sein, wo ein neues Vorgehen, welches stark vom bisherigen abweicht, in einem MVP (Minimal Viable Produkt) praktisch funktioniert. Von hier aus ist es dann immer noch ein weiter Weg bis zur Nutzung im Alltag, aber es funktioniert praktisch und nicht nur auf dem Papier.
futureSAX: Wie lässt sich der Mehrwert eines proaktiven Innovationsprogrammes innerhalb eines Unternehmens sichtbar machen bzw. messen? Welche Veränderungen bzw. Verbesserungen sind Ihrer Meinung nach im Unternehmen spürbar?
Katrin Dunker: Mein Fokus bei GlobalFoundries liegt darauf, innovativen Mitarbeitenden die Chance zu geben, ihre besten Ideen ausprobieren zu dürfen. Dabei achten wir in unseren Entscheidungen für Projekte natürlich darauf, dass wir die Projekte auswählen, die auch den besten Business Case versprechen. Dafür treten die Kolleginnen und Kollegen in einen positiven Wettstreit miteinander, und pitchen beim oberen Führungskreis für Ihren Vorschlag. Der Mehrwert zeigt sich dann einerseits durch die Verbesserungen, die durch erfolgreich beendete Innovationsprojekte erzeugt werden und andererseits auch durch die positive Ausstrahlung, die solche Projekte auf das Engagement von innovativen Mitarbeitenden haben.
futureSAX: Innovationsmanager/-innen nehmen eine Vordenker-Rolle im Unternehmen ein. Wie aber erschließen Sie sich als Vordenkerin Ihre Innovationsquellen?
Katrin Dunker: In meinem Fall ist es nicht so, dass ich selbst innovative Ideen entwickle. Ganz im Gegenteil. Ich suche herausfordernde Probleme und definiere sogenannte „Challenges“, zu denen dann Mitarbeitende Ideen abgeben und entwickeln können. Ich schaffe den Rahmen, um kreative Ideen aus allen Ebenen des Unternehmens nach „oben“ sichtbar zu machen. Ich ermutige, ich coache, ich bringe die richtigen Menschen zusammen und ich unterstütze auch methodisch durch Workshopmoderationen oder als Scrum Master in GF-Garagenprojekten.
„Die Frage ist aus meiner Sicht eher, wie wir für solche kreativen Köpfe das Umfeld schaffen können und ihnen Unterstützung bieten, damit einige dieser Ideen in Pilotprojekten ausprobiert werden können.”
Katrin Dunker, Managerin Organizational Transformation & Innovation, GlobalFoundries Dresden
futureSAX: Frau Dunker, zum Abschluss: Von welchem Beispiel einer erfolgreich erschlossenen Innovationsquelle können Sie berichten, die in einen Prototyp oder sogar ein marktreifes Produkt / eine marktreife Dienstleistung gemündet ist?
Katrin Dunker: Die Innovationsquelle in meiner Rolle bei GlobalFoundries sind die Mitarbeitenden selbst. Wir haben so engagierte, kreative Kolleginnen und Kollegen, die einfach Raum und Unterstützung brauchen, um ihre Ideen zum Fliegen zu bringen. Und damit das Herzblut nicht verloren geht durch zu viele Hindernisse, die es in einem großen Unternehmen zwangsläufig gibt. Ein Beispiel ist für mich eines der ersten GF-Garagenprojekte, in welchem ein Team von Mitarbeitenden verschiedenster Fachbereiche einen „Digitalen Zwilling“ für ein bestimmtes Produktions-Tool bei uns erarbeitet hat. Hier sagt jetzt der „Zwilling“ den Wartungsmitarbeitenden vorher, wann ein sehr teures Teil kaputt gehen wird und ausgetauscht werden muss.
futureSAX: Vielen Dank für das Interview.
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