futureSAX-Alumni-Interview mit Holger Födisch
„Das Spektrum der Bewerber und Innovationen ist recht vielfältig.“
Holger Födisch, Gründer der Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG in Markrandstädt
Die Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG ist ein mittelständisches Unternehmen im Bereich der Umweltmesstechnik und hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt. Im futureSAX-Interview spricht Gründer Dr. Holger Födisch über die Teilnahme am Innovationspreis und Tipps für künftige Bewerbende.
futureSAX: Sie haben sich im vergangenen Jahr am Wettbewerb um den Innovationspreis des Freistaates Sachsen beteiligt? Warum?
Holger Födisch: In den vorangegangenen Jahren haben wir eine ganze Reihe von innovativen Produkten entwickelt und erfolgreich vermarktet. Nun sind wir von verschiedenen Seiten (z.B. von der Wirtschaftsförderung des LK Leipzig) angesprochen worden, diese auch mal im Rahmen eines Innovationspreises vorzustellen. Diese Möglichkeit haben wir mit unserem Mehrkomponenten-Gasanalysator MCA 10 genutzt, auch weil es sich um ein Produkt zur nachhaltigen Verbesserung der Umwelt handelt und dieses Thema global gesehen aktueller denn je ist.
futureSAX: Beschreiben Sie bitte das Bewerbungsverfahren von der Einreichung des Beitrages bis zur Präsentation im September 2013 in Dresden aus Ihrer Sicht.
Holger Födisch: Die Erarbeitung des Bewerbungsbogens stellte schon die 1. Herausforderung dar, da es gar nicht so einfach ist, ein so komplexes Produkt mit all seinen Eigenschaften, Vor- und Nachteilen in entsprechend knapper Form, aber dennoch verständlich darzustellen. Auch ist die gewünschte Spezifizierung von Innovationsgrad und –management sowie die Einschätzung wirtschaftlicher und unternehmerischer Erfolge keine ganz triviale Aufgabe.
Nach der Beitragseinreichung im Mai 2013 haben wir recht schnell die Eingangsbestätigung erhalten. Im August 2013 erreichte uns dann die Nachricht, dass wir in die 2. Wertungsrunde gekommen sind, in der noch 10 Bewerber zur Präsentation eingeladen werden. Dies hat uns zunächst überrascht, da wir kaum angenommen hatten, die 1. Wertungsrunde erfolgreich zu absolvieren.
Leider gab es bei der Präsentation im September 2013 pro Bewerber nur ein Zeitfenster von 15 min. Das ist deutlich zu kurz, um die Innovation und auch das entwickelnde Unternehmen in ansprechender Form vorzustellen und Fragen zu beantworten. Hier hätten wir uns etwas mehr Zeit gewünscht.
futureSAX: Haben Sie Tipps oder Ratschläge für zukünftige Bewerber?
Holger Födisch: Das Spektrum der Bewerber und Innovationen ist recht vielfältig, daher lohnt sich die Bewerbung für jeden, der eine besonders wegweisende Entwicklung vorzuweisen hat, die sich auch am Markt schon etabliert hat. Allerdings spielen unternehmerisches Engagement und wirtschaftlicher Erfolg des Produktes bei der Vergabe am Ende nur eine untergeordnete Rolle.
futureSAX: Als Wettbewerbsbeitrag haben Sie Ihr Produkt „MCA 10“, einen Mehrkomponenten-Gasanalysator zur zuverlässigen Messung von gasförmigen Schadstoffkomponenten, eingereicht. Wie hat sich Ihr Produkt seit der Wettbewerbseinreichung weiterentwickelt und wie sehen Ihre Planungen mit diesem Produkt 2014 aus?
Holger Födisch: Ein wesentlicher Faktor, um den MCA 10 insbesondere im Hinblick auf behördlich angeordnete Messaufgaben erfolgreich vermarkten zu können, ist die Durchführung der so genannten Eignungsprüfung. Dies ist ein sehr aufwendiges, von verschiedenen TÜVs durchgeführtes Procedere, bei dem die Messgeräte auf wesentliche, in DIN-Normen spezifizierte Eigenschaften geprüft werden. Der erste Schritt in Form des Labortests wurde 2013 absolviert und der zweite Schritt, der Feldtest an einer industriellen Anlage (hier eine Abfallverbrennungsanlage mit höchsten Anforderungen an die Emissionsüberwachung), begonnen. Ziel ist es, die Eignungsprüfung im 1. Halbjahr 2014 erfolgreich zu absolvieren. Mittlerweile sind schon 23 Gasanalysatoren des Typs MCA 10 gefertigt und im Einsatz. Mit einem deutlichen Anstieg der Gerätezahlen ist nach der Eignungsbekanntgabe zu rechnen.
futureSAX: Sind weitere Innovationen 2014 in der Entwicklung?
Holger Födisch: Wir arbeiten ständig an der Verbesserung unserer Produkte und an der Erweiterung der Produktpalette. Gegenwärtig liegt der Fokus im Bereich der Staubmesstechnik und Filterüberwachung, wo neue Geräte entwickelt werden.
futureSAX: Wie sind Ihre Erfahrungen mit futureSAX im Allgemeinen. Was finden Sie gut, was würden Sie sich noch wünschen?
Holger Födisch: Die Betreuung durch futureSAX hat uns sehr gut gefallen. Speziell auch die unkomplizierte Erstellung der Werbemedien (Film, Ausstellungs-Aufsteller) durch die einbezogenen Agenturen war recht angenehm. Da wir nur ein kleines Unternehmen ohne eigene Marketing-Abteilung sind, bei dem derartige Aufgaben wie die Bewerbung für Preise o.ä. von den Mitarbeitern im laufenden Betrieb miterledigt werden müssen, lässt es sich vorstellen, dass die diesbezüglichen Kapazitäten begrenzt sind. Daher ist es für uns wichtig, auf fachkompetente Unterstützung zurückgreifen zu können.
futureSAX: futureSAX organisiert eine Vielzahl von Wettbewerben, Informationsveranstaltungen, Innovationsforen, Workshops und Investorenroadshows. Werden Sie auch in Zukunft an der einen oder anderen Veranstaltung teilnehmen? Wenn ja, haben Sie schon konkrete Veranstaltungen ins Auge gefasst?
Holger Födisch: Wir sind ein sehr praxisorientiertes Unternehmen, bei dem Anregungen für Neu- und Weiterentwicklungen eher im Kundenbetrieb als bei Workshops o.ä. geboren werden. Da wir nur bedingt im regionalen Umfeld tätig sind, ist eine besondere Außenwirkung durch die Teilnahme an den o.g. Veranstaltungen nicht zu erwarten. Somit haben wir uns entschieden, aus der Vielzahl nur ausgewählte Veranstaltungen zu besuchen. Deshalb unterstützen wir momentan das 1. futureSAX-Alumni-Frühstück im Mai 2014, indem wir Räumlichkeiten und Präsentationen zur Verfügung stellen.
Mehr Informationen zur Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG finden Sie hier.
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