futureSAX: Durch die ZIM-Innovationsnetzwerke des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz werden Netzwerkmanagementleistungen von Unternehmen innerhalb dieser Netzwerke gefördert. Welche Hauptziele hat die ZIM-Förderung und wer ist die Zielgruppe?
Dr. Jens Lehmann: Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffenes Förderprogramm. Es dient zur nachhaltigen Stärkung der Innovationskraft und damit der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU). Diese und mit ihnen zusammenarbeitende Forschungseinrichtungen erhalten Zuschüsse für anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zu neuen Produkten, technischen Dienstleistungen oder besseren Produktionsverfahren führen. Dabei sind der technologische Innovationsgehalt sowie gute Marktchancen der angestrebten FuE-Projekte wichtige Voraussetzungen für eine Förderung. Die Vorhaben können als Einzelprojekte oder als Kooperationsprojekte mit Forschungseinrichtungen oder anderen Unternehmen realisiert werden. Darüber hinaus werden auch das Management und die Organisation von innovativen Unternehmensnetzwerken gefördert.
futureSAX: TRIQUA – „Technologien zur nachhaltigen Nutzung und Aufbereitung von Wasser“ ist eines der geförderten ZIM-Innovationsnetzwerke. In welchen wesentlichen Technologie- und Kompetenzfeldern ist TRIQUA aktiv und welche konkreten Ziele werden verfolgt?
Dr. Jens Lehmann: Im Netzwerk TRIQUA dreht sich alles um die wertvolle Ressource Wasser und dementsprechend um die hohen qualitativen Anforderungen im Bereich Trinkwasser, aber auch an Oberflächengewässer und Grundwässer. Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren zur Desinfektion und Reinigung von Wasserströmen sowie zum kontinuierlichen Monitoring der Wasserqualität. Durch die Entwicklung integrierter und nachhaltiger Lösungen für die Wasserwirtschaft sollen dabei neue Maßstäbe im Umgang mit der lebensnotwendigen Ressource gesetzt werden. Um dies zu erreichen, kooperieren in dem vom BMWK geförderten ZIM-Innovationsnetzwerk seit September 2021 verschiedene Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Konkret sollen Systeme zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen Trinkwasserversorgung, Technologien für eine effiziente Abwasser- und Wasserbehandlung, Verfahren zur schnellen und effektiven mikrobiologischen Analytik sowie zur Einsparung von Ressourcen und Energie entwickelt werden. Die Kompetenzen der Netzwerkpartner und Schwerpunkte der Arbeiten finden sich daher unter anderem im Bereich Desinfektions- und Reinigungsverfahren sowie in der Realisierung ressourcenschonender und energieeffizienter Technologien. Weiterhin steht die Sensor- und Messgeräteentwicklung für die Analytik, die Überwachung der technischen Infrastruktur und die Datenreduzierung durch intelligente Verarbeitungsprozesse im Fokus.