futureSAX-Interview mit Dr. Björn Wolf HZDR

  1. futureSAX - Innovationsplattform des Freistaates Sachsen
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"Mit dem Transfer unserer Ergebnisse wollen wir unseren Beitrag leisten, damit Menschen in Zukunft gesünder und länger leben."

Dr. Björn Wolf, Geschäftsführer HZDR Innovation GmbH im futureSAX-Interview

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) trägt mit ausgezeichneter Forschung maßgeblich dazu bei, Krebserkrankungen besser zu visualisieren und behandeln, Ressourcen zu schonen und Materialen besser zu verstehen. Dabei unterstützt das Zentrum seine Wissenschaftler zunehmend auch beim Wissens- und Technologietransfer. Hier werden die Wissenschaftler vom Patent bis zu Validierung der Geschäftsmodelle unterstützt. Im Interview mit futureSAX berichtet Dr. Björn Wolf, auf welchen Gebieten die Institution unterwegs ist und wie wichtig Netzwerke, wie futureSAX, bei den Transferleistungen sind.

futureSAX: Herr Dr. Wolf, bitte beschreiben Sie Ihre Einrichtung in wenigen Worten:

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) leistet langfristig ausgerichtete Spitzenforschung auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. In strategischen Kooperationen mit nationalen und internationalen Partnern bearbeiten wir neue, für die moderne Industriegesellschaft drängende Themenfelder:

  • Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
  • Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
  • Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?

Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen setzen wir Großgeräte mit einzigartigen Experimentiermöglichkeiten ein, die auch externen Nutzern zur Verfügung stehen. Durch die aktive Verwertung unserer Forschungsergebnisse tragen wir maßgeblich zur Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft bei.

futureSAX: Welche Bedeutung hat der Wissens- und Technologietransfer für die wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen und für Ihre Einrichtung sowie Sachsen im Speziellen?

Neben unserer exzellenten Forschung hat das Thema Wissens- und Technologietransfer bei uns eine hohe und auch zunehmende Bedeutung. Mit dem Transfer bzw. der Translation unserer Ergebnisse im Bereich Krebsforschung wollen wir unseren Beitrag leisten, damit die Menschen in Zukunft gesünder und länger leben. Der Transfer in den technisch ausgerichteten Forschungsgebieten trägt zudem dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zu stärken sowie auch in Sachsen neue Arbeitsplätze, u.a. durch unsere intensiven Ausgründungsbemühungen zu schaffen.

futureSAX: Wie kann Ihrer Meinung nach der Wissens- und Technologietransfer von der Forschung in die Anwendung noch besser unterstützt werden?

Für die Wissenschaftseinrichtungen könnten die Anreize verbessert werden, um sich neben ihrer exzellenten Wissenschaft noch stärker mit dem zugegeben sehr aufwendigen und komplexen Thema des Transfers der Ergebnisse zu befassen. Was ich mir definitiv wünschen würde, ist ein stärkeres Engagement des Freistaates im Bereich der Validierungsfinanzierung. Viele internationale Beispiele zeigen, dass gut gemanagte Validierungsfonds einen großen Unterschied beim Erfolg von Transferaktivitäten ausmachen. Zudem ist die Unterstützungslandschaft zum Transfer in Sachsen sehr zergliedert. Eine stärkere Zusammenarbeit und Bündelung würde sicherlich zu einer deutlichen Zunahme der Professionalität und Transparenz führen. Auch zeigt sich an vielen internationalen Beispielen, dass Transfer insbesondere dort gut funktioniert, wo durch Fokussierung auch eine kritische Masse an Forschungstätigkeit auf gleichartigem Gebiet vorherrscht. Das führt einerseits zu mehr Sichtbarkeit und Anziehungskraft für Unternehmen und andererseits kann dann auch die Transferunterstützung spezifischer ausgerichtet werden. Ob Pharma, Medtech, Umwelttechnik oder Materialforschung – Transfer funktioniert je nach Technologie- und auch je nach Anwendungsfeld anders!

futureSAX: Wo liegen Ihrer Meinung nach noch ungenutzte Transferpotenziale?

Zuerst einmal sind wir in vielen Gebieten -zumindest im nationalen Vergleich- durchaus schon ganz gut. Aber natürlich können wir noch besser werden und müssen es auch tun, wenn wir uns international mit den Besten vergleichen. Ich denke, noch ungenutzte Potenziale haben wir in sämtlichen Fachgebieten und allen Einrichtungen. Auch wenn es um die Art des Transfers geht, dann sehe ich da bei sämtlichen Kanälen noch Verbesserungsmöglichkeiten, sei es die Zusammenarbeit via Auftragsforschung und Kooperation oder auch die Lizensierung und das Entstehen von Ausgründungen. Und auch bei der Professionalisierung des Wissenstransfers gibt es m.E. gegenwärtig einige Bewegung.

futureSAX: Das HZDR hat in den letzten Jahren viel unternommen, um seine Transferergebnisse zu steigern. Welche Erfolge konnten Sie dadurch realisieren und was sind ihre Ziele für die Zukunft.

Um den Transfer unserer Forschungs­er­geb­nisse zu verbessern, haben wir am HZDR in den vergan­genen Jahren erheb­liche Anstren­gungen unter­nommen. So haben wir im Zusam­menhang mit dem Aufbau unserer Trans­fer­ab­teilung fachs­pe­zi­fisch ausge­richtete Innova­ti­ons­ma­nager etabliert. Das sind Personen mit langjäh­rigem einschlä­gigem Hinter­grund in der Wirtschaft, die unsere Trans­fer­pro­jekte vom Screening bis hin zum Vertrags­ab­schluss begleiten. Daneben haben wir mit dem HZDR-Innova­ti­ons­fonds einen eigenen Proof of Concept Fund aufgelegt, der sich mittel­fristig aus den Lizenz- und Betei­li­gungs­rück­flüssen refinan­zieren soll. Hervor­heben möchte ich auch unsere gemeinsam mit der GWT gegründete Tochter­firma HZDR Innovation GmbH. Diese ist für uns ein zunehmend wichtiger Verwer­tungs­partner, weil sie auf Basis von Infra­struk­turen des HZDR sowie unserem Know-how die Erbringung kommer­zi­eller Dienst­leis­tungen und Herstellung von Produkten übernimmt. Zudem dient sie unseren Ausgrün­dungen als Inkubator und übernimmt das Betei­li­gungs­ma­na­gement. Das Resultat all dieser Maßnahmen ist eine signi­fi­kante Steigerung unserer Trans­fe­rer­folge über die vergan­genen Jahre – im Sinne einer inten­si­veren Zusam­men­arbeit mit der Wirtschaft und auch regio­nalen KMU, mehr und wachs­tums­stär­keren Ausgrün­dungen sowie mehr Lizenz­ab­schlüssen. So ist der Anteil der verwer­teten Patente aus unserem Portfolio von 5 Prozent in 2009 auf aktuell etwa ein Drittel gestiegen.

futureSAX: An welcher Stelle bzw. in welcher Rolle sehen Sie sich beim Wissens- und Technologietransfer?

Als Transferabteilung sind wir Unterstützer unserer Wissenschaftler, wenn es um alle Belange des Transfers geht - von der Patentierung, über die Bewertung von neuen Technologien und Märkten, dem Einwerben der erforderlichen Finanzierung und des erforderlichen Personals zur Validierung und Weiterentwicklung, dem Finden von Partnern in Wirtschaft und Gesellschaft bis hin zum Gestalten und Verhandeln der Verträge mit den Verwertungspartnern.

futureSAX: Was war Ihr Beweggrund Teil des Sächsischen Transfer Netzwerkes zu werden und wie wichtig sind branchenübergreifende Plattformen für den Wissens- und Technologietransfer?

Trotz des mittlerweile professionellen Transfer-Teams am HZDR können wir natürlich nicht alle Facetten der Transferunterstützung selbst abdecken. Spezialisierte Partner ins Boot zu holen fällt über eine Plattform wie futureSAX deutlich leichter. Auch können wir unseren Transfervorhaben und Ausgründungen über futureSAX eine Bühne geben, wo diese sich in einer Frühphase bereits im Außenraum präsentieren können.

Mehr zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der HZDR Innovation GmbH finden sie hier:

https://www.hzdr.de

http://hzdr-innovation.de/

Ihre Ansprechpartnerin bei futureSAX

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Dörte Rex

Projektmanagerin

Kooperation & Kollaboration

Dörte, eine erfahrene Führungskraft mit einem Pädagogik-Studium, hat ihre Fähigkeiten durch verschiedene Ausbildungen, darunter ein Fernstudium an der Fernuniversität Hagen und eine Führungskräfte-Qualifizierung in Dresden, erweitert. Sie hat in ihrer 25-jährigen Karriere im Handel und Vertrieb verschiedene Positionen bekleidet und dabei umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Ihre Ausbildungen zum Systemischen Coach, zur Relationalen Unternehmensbegleitung und zum Stress und Mentalcoach waren besonders prägend. Sie hat Unternehmen, Führungskräfte und Teams in Personalentwicklungsmaßnahmen und Change-Prozessen unterstützt. Ausgerüstet mit diesem Erfahrungsschatz freut sich jeden Tag darauf, für die sächsischen Unternehmen als Impulsgeberin zu agieren und innovative Kooperationen zu fördern.

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