„Man gründet ein Unternehmen zu Hause“ – Vogtländische Innovationskraft mit Rainer Gläß von der GK Software AG

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„Man gründet ein Unternehmen zu Hause“ – Vogtländische Innovationskraft mit Rainer Gläß von der GK Software AG

Auf dem futureSAX-Innovationsforum am 27.10.2015 in Plauen zeigen führende regionale Unternehmen Ihre Innovationskraft. Einen ersten Vorgeschmack bietet Ihnen Rainer Gläß mit der GK Software AG – einem weltweit führenden Anbieter von Retail-Software hier im Interview mit futureSAX:

futureSAX: „GK Software AG – ein tolles Softwareunternehmen, Weltmarktführer und dazu noch ein Eigengewächs. Schön ist, dass es ein Schöneck ist“, auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich ließ es sich nicht nehmen auf dem 25-jährigen Firmenjubiläum persönlich die Erfolgsgeschichte Ihres Unternehmens zu würdigen. Was genau macht denn die GK Software AG aus Ihrer Sicht so erfolgreich?

Rainer Gläß:
Unser Erfolg liegt in einer Reihe von richtigen strategischen Entscheidungen, zum richtigen Zeitpunkt: die Spezialisierung auf Handelssoftware ab 1994, als die Digitalisierung der Handelsunternehmen begann, die frühe Entscheidung für die damals neue Entwicklungsumgebung Java, der Entwicklungsstandort in Pilsen, der Börsengang 2008, die Partnerschaft mit SAP, die Managementfähigkeit von großen Kundenprojekten, die Internationalisierungsstrategie und als Grundlage sehr gute, engagierte und loyale Mitarbeiter.

futureSAX: Mit Ihrem Unternehmen bieten Sie ganzheitliche Filiallösungen an. Bis heute kommen Sie auf 206.000 Installationen in fast 40 Ländern. Zu Ihrem internationalen Kundenstamm gehören mittelständische sowie große Einzelhandels-Unternehmen, wie z.B. Douglas, WMF oder Bentley, die Sie stets mit individuellen und innovativen Lösungen zufrieden stellen. Was genau tun Sie, um Innovationshürden in Ihrem Unternehmen zu begegnen?

Rainer Gläß:
Wir haben schlanke Strukturen und Mitarbeiter, die schon lange im Unternehmen sind und damit über viel Erfahrung für Prozesse beim Kunden und im Unternehmen verfügen. Wir arbeiten nah am Kunden, können individuelle Lösungen als auch Standard-Software anbieten. Diese Vielfalt und Flexibilität erfordert immer wieder neue Anpassungen beim Kunden und damit Neuentwicklungen bzw. innovative Lösungen. Zudem haben wir ein Futurelab, das außerhalb des Tagesgeschäfts Trend-Scouting macht. Kunden und Partner werden in einer GK-Academy auf die Innovationen eingestellt und geschult.

futureSAX: Inzwischen betreiben Sie zehn Standorte auf der ganzen Welt, wie z.B. in North Carolina, Südafrika und in der Schweiz. 2011 wurde die GK Software AG sogar als eines der am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen in Deutschland ausgezeichnet. Wie konnten Sie das rasante Wachstum Ihres Unternehmens meistern?

Rainer Gläß: Die GK Software AG ist Eigentümer geführt, dadurch haben wir schnelle Entscheidungen. Daneben haben unsere Manager einen hohen Freiheitsgrad, selbständig ihren Bereich zu führen. Beim Zukauf von Unternehmen bleiben die Standorte erhalten, was die Integration erleichtert. Das Unternehmen wächst so zu einem flexiblen und effizienten Netzwerk. Und wir haben starke Partnerunternehmen, mit denen wir gemeinsam wachsen können.

futureSAX: Welchen Grund gab es für Sie, Ihr Unternehmen in Schöneck / Vogtland anzusiedeln und hier bis heute den Hauptsitz der Firma zu halten?

Rainer Gläß: Ein Sprichwort sagt: „Man gründet ein Unternehmen zu Hause“. Bei der Gründung folgte ich keiner Standort-Entscheidungs-Matrix, wie sie vielleicht bei Ansiedlungsentscheidungen großer Konzerne eingesetzt wird. Ich habe mein Unternehmen dort gegründet, wo ich zu Hause bin. Gründe hier zu bleiben sind in erster Linie die Menschen, die kreativ und bodenständig mit uns arbeiten. Daneben zählen die sehr gute Breitbandverbindung, der gute Anschluss an zentrale Autobahnverbindungen, die Nähe zu vielen Hochschulen sowie das attraktive Urlaubsgebiet Vogtland. Wer kann seinen Mitarbeitern schon After-Work-Skiing anbieten? Wir können das.

futureSAX: Wie sichern Sie die Förderung und Gewinnung von Nachwuchsfach- und –führungs­kräften in Ihrem Unternehmen?

Rainer Gläß: Für Unternehmen im IT-Bereich zählt als erstes, den Nachwuchskräften interessante und herausfordernde Aufgaben zu bieten. Die jungen IT-Experten wollen an den aktuellen Themen arbeiten und in Kundenprojekten, die „ein großes Rad drehen“. Für die Fachkräftegewinnung sind Hochschulkooperationen, gezieltes Werben, das Employer Branding, attraktive und flexible Arbeitsbedingungen entscheidend. Bei uns ist die Leistung wichtiger als die reine Anwesenheit. Und wer kommt, den erwarten viele Aktivitäten, von Sportgruppen und Sprachkursen bis zum eigenen Koch für das Mittagessen.

futureSAX: Auf dem futureSAX-Innovationsforum am 27. Oktober 2015 in Plauen kommen neben der GK Software AG mehrere vogtländische Unternehmen zum Thema „Innovationskraft im Vogtland“ zu Wort. Worin zeigt sich Ihrer Meinung nach die vogtländische Innovationskraft?

Rainer Gläß:
In der Vielfalt. Die vogtländische Wirtschaft ist nicht von einer Branche und von wenigen großen Unternehmen geprägt, sondern von flexiblen, innovativen Mittelständlern in vielen Branchen, von den traditionellen Industrien bis zu Maschinenbau, Automobilzulieferer, Logistik, Metallverarbeitung, IT, Gesundheits- oder Tourismusbranche. Eine weitere Besonderheit liegt in der landesweiten und zum Teil internationalen Orientierung. Viele Unternehmen sind mit ihren Innovationen weit über die Region hinaus in ganz Deutschland und international erfolgreich.

futureSAX: Und zu guter Letzt: Worauf freuen Sie sich beim futureSAX-Innovationsforum persönlich am meisten?

Rainer Gläß: Es ist eine Freude zu sehen, wie viel gute und engagierte Unternehmer das Vogtland in den letzten 25 Jahren hervorgebracht hat. Ich freue mich, gemeinsam nachzudenken, wie wir diese Technologieregion weiter voranbringen können.

futureSAX: Herr Gläß, vielen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns darauf, Sie auf dem futureSAX-Innovationsforum wieder zu sehen.

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