futureSAX-NextGen-Interview mit René Michalsky

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"Wir versuchen, den jungen Menschen vor allem die Angst vor den Hürden zu nehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben sich auszuprobieren"

futureSAX-NextGen Interview mit René Michalsky

 

René Michalsky und der Trafo e.V. arbeiten an einer grundlegenden Wandlung der Gesellschaft hin zur Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Zeitalter der Globalisierung und nehmen dabei auch speziell Jugendliche in den Fokus. Im Interview gibt er Einblicke in die Arbeit des Vereins und erklärt zum einen warum Netzwerke wichtig sind und zum anderen wie man Jugendliche für Unternehmertum begeistert.

futureSAX: Lieber Herr Michalsky, das nächste Präsenztreffen des NextGenSupport-Netzwerkes steht vor der Tür und wir freuen uns auf Ihren Impuls aus dem Netzwerk für das Netzwerk. Mit dem Trafo - Nachhaltigkeit in Bildung e.V. sind Sie mit Projekten schsenweit und in Mitteldeutschland (Brandenburg, Sachsen/Anhalt, Thüringen) für die NextGen unterwegs. Bitte geben Sie uns einen Einblick in Ihre Arbeit. Wofür steht der Trafo e.V. und was ist dessen Mission?

René Michalsky: Versuchen wir es mal ganz kurz und knapp: der Name „Trafo“ steht für „große Transformation“, also den Wandel zu einer reflektierten, emanzipierten und nachhaltigen Gesellschaft, in der Jede:r Verantwortung für Menschen, Natur und Umwelt übernimmt. Ganz praktisch sehen wir unsere Aufgabe darin, gemeinsam zu überlegen, welche Schritte wir dazu angehen müssen. Wir schreiben Projektanträge, suchen Fördermittel, entwerfen Workshops, akquirieren Schulen und andere Partner für die Workshops, bereiten Referent:innen vor, evaluieren die Projekte und last but not least kümmern uns um die Abrechnung und viele bürokratische Herausforderungen. Alles in allem sehr spannend, vielfältig und häufig auch leider sehr viel Schreibtischarbeit.

Unsere Netzwerkpartner sind in vielerlei Hinsicht sehr wichtig. Vor allem deshalb, weil sie uns ganz neue Einblicke in Unternehmen, deren Bedarfe und Arbeitsweisen geben. Ganz praktisch hilft uns das bei der Ansprache, bei der Konzipierung bedarfsgerechter Angebote und auch bei der Planung weiterer Projekte

René Michalsky, Trafo e.V.

futureSAX: Ein Bestandteil Ihrer Arbeit ist es, mit Schülerinnen und Schülern nachhaltige Businesspläne zu erarbeiten. Welche Chance sehen Sie darin, Jugendliche mit aktuellen Themen (wie Nachhaltigkeit) für innovatives Unternehmertum zu begeistern?

René Michalsky: Wir haben versucht ein Format zu entwickeln, das relativ niedrigschwellig und vor allem partizipativ ist - also alle einbeziehen soll. In unseren Workshops versuchen wir Nachhaltigkeitsimpulse mit praktischen Tipps zur Unternehmensgründung zu verbinden. Wir versuchen, den jungen Menschen vor allem die Angst vor den Hürden zu nehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben sich auszuprobieren. Für viele ist danach klar, dass sie keine Unternehmer:innen werden wollen, aber sie kennen diese Perspektive und wissen, wo es Nachhaltigkeit in Unternehmen geben kann oder sollte. So erkennen und kennen zukünftige Arbeitnehmer:innen auch ihre Rolle, Verantwortung und Einflussmöglichkeit in Unternehmen zu übernehmen. Diejenigen, die Unternehmer:innen werden wollen, kennen dann sowohl die Perspektive von Angestellten bzw. Teams und die der Geschäftsführung, was auch spannend ist.

futureSAX: Sie haben bereits an zahlreichen Schulen Projekte durchgeführt, unterstützt von Partnern wie dem Impact Hub Leipzig, das vor allem im Bereich der Start-up Unterstützung aktiv ist (Partner im Sächsischen Start-up-Partner-Netzwerk). Was motiviert Sie persönlich für Ihr Wirken und wie wichtig ist für Sie und Ihre Organisation der Aspekt der Netzwerkarbeit?

René Michalsky: Unsere Netzwerkpartner sind in vielerlei Hinsicht sehr wichtig. Vor allem deshalb, weil sie uns ganz neue Einblicke in Unternehmen, deren Bedarfe und Arbeitsweisen geben. Ganz praktisch hilft uns das bei der Ansprache, bei der Konzipierung bedarfsgerechter Angebote und auch bei der Planung weiterer Projekte. Außerdem ist z.B. das Impact Hub auch Beiratsmitglied beim Trafo und reflektiert mit uns zusammen unsere Arbeit. Darüber entstehen teilweise nützliche Kontakte in Bezug auf Netzwerkarbeit, Austausch, Öffentlichkeitsarbeit, ja bis hin zu Empfehlungen für Räumlichkeiten und Apps.

futureSAX: Sie sind mit dem Trafo e.V. Teil des NextGenSupport-Netzwerkes, dessen Partner/-innen Jugendliche bei der Verwirklichung ihrer Ideen unterstützen und sie zum Lösen von Problemen befähigen. Welche Mehrwerte sehen Sie für junge Macherinnen und Macher in diesem Netzwerk?

René Michalsky: Es ist aus unserer Erfahrung nicht einfach, alle möglichen verschiedenen Zielgruppen zu erreichen. Junge Menschen sind genau wie jede andere Gruppe der Gesellschaft super divers. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir als Netzwerk uns dazu austauschen, was man wie machen kann, also welche Erfahrungen es gibt. Insbesondere auf Menschen, die keine guten Erfahrungen mit Bildung gemacht haben, die bisher kaum Zugang hatten oder Bildung an sich eher negativ besetzen, muss man hier sensibel und manchmal frustrationsresistent rangehen. Manchmal ist dann so ein Netzwerk auch einfach mal gut, um sich Motivation und Engagement zu holen, was vielleicht im Alltag ein wenig abhandenkommt. Daneben sind ganz konkrete Hinweise, Rückmeldungen und vor allem Kontakte bzw. direkte Kooperationsmöglichkeiten natürlich super.

futureSAX: Zum Abschluss noch der Blick in die unmittelbare Zukunft. Wie sehen Ihre nächsten Schritte für die Weiterentwicklung des Vereins mit dessen Angeboten aus?

Gerade im Moment bewegen wir uns immer mehr von dem Schwerpunkt berufliche Bildung hinzu Bildungsangebote mit Berufsaktiven als Arbeitnehmer:innen. Das ist für uns ein vergleichsweise neues Feld, das wir aber sehr spannend finden, nicht nur deshalb, weil wir den Menschen in der beruflichen Bildung dann Einblicke in Herausforderungen an Arbeitsplätzen geben können, sondern gerade, weil die Wirtschaft häufig als „Feind“ der Nachhaltigkeit gesehen wird und wir eher denken, dass wir hier strategische Verbündete finden müssen.

Mehr zum Trafo e.V. erfahren Sie hier: www.trafo-leipzig.de

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